Vor wenigen Wochen hatte die Stadt Änderungen an der Verkehrsführung in Kielseng vorgenommen. So wurden zwei PKW-Spuren am Kielseng nun zusätzlich für den Radverkehr freigegeben. Zudem wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h reduziert.
FDP-Ratsfrau Susanne Rode-Kuhlig erklärt: „Wir haben bereits im Vorfeld unsere Bedenken zu den Maßnahmen geäußert. Mit der Verkehrszählung haben wir überprüft, wie sich die Verkehrslage entwickelt hat. Uns interessiert, ob Radfahrer die Strecken überhaupt annehmen – und wie viele PKW den Kielseng weiterhin im Berufsverkehr nutzen.“
Mitglieder der Freien Demokraten zählten sowohl morgens um 7.30 Uhr als auch Nachmittags ab 16.30 Uhr jeweils für 60 Minuten den Verkehr. Berücksichtigt wurde dabei der PKW-Verkehr am Kielseng in beide Richtungen. Der Radverkehr wurde an gleicher Stelle gezählt. Zusätzlich hatten sich Zähler am Hafen-Ost an der beliebten Radstrecke Richtung Wasser postiert.
Zahlen bestätigen FDP-Vermutungen
Insgesamt stehen im Zeitraum der Zählung 2.176 PKW-Verkehre 131 Radfahrern gegenüber.
Nur 31 Radfahrer nutzen überhaupt die Straße Kielseng, wobei hiervon ein Großteil
weiterhin den alten Radweg neben der Straße nutzt. Die Wasserstrecke bleibt beliebt.
„Gerade zu den Stoßzeiten verzeichnen wir hohe PKW-Verkehre. Die Anzahl der Radfahrer ist
im Vergleich verschwindend gering. Zudem zeigt sich, dass deutlich mehr Radfahrer weiterhin
die Strecke am Wasser nutzen.“, fasst Ratskollege Christoph Anastasiadis zusammen. Und
weiter: „Einmal mehr stehen Maßnahme und Wirkung in keinem Verhältnis. Die Fahrbahnen
durch Kielseng werden so gut wie gar nicht vom Radverkehr angenommen. Trotzdem nimmt
man eine Verschlechterung für den PKW-Verkehr in Kauf. Hier profitiert also niemand, auch
nicht der Radverkehr. Wofür also der Aufwand? Wir befürchten, dass am Ende des Prozesses
wieder eine Diskussion um den Rückbau von zwei Spuren am Kielseng steht.“
Aus Sicht der Freien Demokraten sollten die Maßnahmen zurückgenommen werden. „Für
solche Maßnahmen gibt es keine Akzeptanz in der Bevölkerung. Auf diesem Weg können wir
keine sinnvolle Modernisierung des städtischen Verkehrs erreichen. Wir werden im Rat
beantragen, die alte Verkehrssituation wieder herzustellen.“ so Ratsfrau Rode- Kuhlig.
Problematisch sei laut Rode-Kuhlig auch die neue Situation in der Mürwiker Straße. Die
Freien Demokraten kündigen daher an, auch hier zeitnah eine Verkehrszählung
durchzuführen.